MEINUNGEN / BERICHTE
Kinderleichte Kochtipps von Dracula
Freizeit Gegen die Langeweile in Familien während der Corona-Zeit
veröffentlicht der begeisterte Hobbykoch, Hobbyvampir und
Unterhalter Rainer Jehne auf seiner Website Rezepte für Kinder.
Von Thomas Zapp
Kirchheim/Teckbote 02.04.20
Desinfektionsmittel einfach selber machen
Kirchheim. Der aus zahlreichen Kursen der Kirchheimer Familien-Bildungsstätte bekannte Hobbykoch Rainer Jehne hat sich auch zur Coronakrise Gedanken
gemacht. Desinfektionsmittel sind derzeit fast so schwer wie Klopaier zu bekommen, daher hat der umtriebige 60-Jährige einen Tipp für selbst gemachtes Desinfektionsmittel veröffentlicht. Für 100
Milliliter braucht man:
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80 ml hochprozentiger Alkohol (95 Prozent)
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20 ml abgekochtes Wasser
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ein paar Tropfen Glyzerin, Aloe-Vera-Gel oder Olivenöl gegen die Austrocknung der Haut
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zwei bis drei Tropfen Teebaumöl mit seinen antimikrobielle Eigenschaften
Tipp: den Alkohol bekommt man in Apotheken, man kann ihn auch online bestellen. Eine Sprühflasche dürfte man dort auch problemlos finden, schon ist man ausgerüstet. Wem das Olivenöl zu schade ist, um es für das Desinfektionsmittel zu benutzen, für den hält Rainer Jehne mehrere Rezepte auf seiner Website parat.
Kochtipps und unterhaltsame Informationen von und über Rainer Jehne gibt es auf : www.spass-und-speisen.de
Danke für das tolle Whiskytasting und Kochduell zu meinem 60. Geburtstag - R A I N E R
Hallo Rainer,
Danke Rainer, für den lustigen und leckeren Abend! Der Whisky-Börse + Streetfood-Kochkurs war wieder einmal ein Highlight ! Gerichte wie vietnamesische Nudelsuppe, Banh Mi - der ultimative Straßensnack aus Vietnam und andere Leckereien gaben den Rahmen für die mitgebrachten Whiskys der Teilnehmer, die es blind zu verkosten galt. Es ist total spannend nicht zu wissen was sich hinter den unbekannten Whiskys verbirgt. Der Abend ist geeignet für Whisky-Einsteiger, Interessierte und Whisky-Fans die gerne kochen. War ein toller Abend ! I.M-M.
(09/2018 FBS Kirchheim)
Hallo Rainer,
Die Mädels waren alle total begeistert und die Braut meinte es war genau so wie sie es sich gewünscht hatte ! Ich hoffe es bietet sich nochmal eine Gelegenheit ! Liebe Grüße S. (JGA
- Sept./2018)
Hallo Rainer,
Vielen Dank noch mal dass du bei uns warst. Alle waren total begeistert. Und ja, wir hatten noch einen wunderschönen JGA-Abend.
Liebe Grüße Jenny (Juli 2017)
******** HOCHZEITSTAGS-DINNER **********
Lieber Rainer,
uns hat es auch extrem viel Spaß gemacht!! Die Menue-auswahl war supi! Die Menge ausreichend (sogar G. war pappsatt)!
Deine Gesellschaft im Allgemeinen und dein Humor im Besonderen sehr erfrischend :).
Es war ein wirklich schöner Abend und ich denke, du hast uns alle nicht zum letzten Mal gesehen.
Also von allen: 10 Punkte für das perfekte Hochzeitstagsdinner ;)
O-Ton von unserem "Hochzeitspaar" beim Abschied: Das war unser schönstes Hochzeitsgeschenk!
Nochmals ein riesiges Dankeschön und viele Grüße
von E. & H.
Hallo Herr Jehne,
nochmals vielen lieben Dank für den tollen Whisky-Abend!!!
Sie haben das super geil gemacht und es war eine Erfahrung wert :-)
Ich bin mir sicher, dass wir uns wiedersehen - vielleicht bei einem Kochkurs.
Freundliche Grüßen
Hallo Rainer,
ich habe für den wirklich gelungenen Abend zu danken. Ich habe nur super positive Rückmeldungen erhalten. Es kam der Wunsch auf, dass ich bis zum nächsten Fest mir nicht zehn Jahre Zeit lassen
soll.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Bis bald Wol... (Sommer 2016)
Der Kochkurs am JGA war ein voller Erfolg, die Mädels haben von dir und dem Essen geschwärmt. Es war ein rundum gelungener Abend, dafür möchte ich mich im Namen aller bedanken. Super Organisation, super Stimmung , super Koch und super Essen!!!! Alle Daumen hoch für dich. Uns hat es an nichts gefehlt! Hoffe dennoch, dass wir uns bald mal wieder sehen :)
Alles Liebe Andrea (Mai 2017)
Marcel M. (Dez. 2016)
Hallo Rainer,
Männer brutzeln in der Schulküche
Mitglieder des Lenninger Stammtischs „50 Plus“ kochen unter der Anleitung von Rainer Jehne
Lenningen. Löffel für Löffel setzt Volker Hofmann Kleckse der Paprika-Zwiebel-Käse-Masse auf einen in 15 Quadrate geschnittenen Blätterteig. Anschließend klappt er
fein säuberlich die Ecken darüber. Erwin Stark schaut ihm anerkennend über die Schulter und witzelt: „So ebbas kosch bloß an Weihnachda macha.“ Dann greift er selbst zur Gabel und zerdrückt eine
Banane für den Nachtisch. Auf dem Herd schräg gegenüber schmurgeln Tomaten in der Pfanne. Selbst gehäutet, versteht sich. „Bei ons kommt nix aus der Dos“, sagt der gestandene Hobbykoch Wolfgang
Holder selbstbewusst. Muss es auch nicht, denn die 13 Männer, die wieder einmal in der Küche des Lenninger Schulzentrums Obst schnippeln, Gemüse raspeln und Soßen anrühren, sind eine eingefleischte
Truppe. Für die meisten von ihnen ist es der 15. Kochabend mit Rainer Jehne, dem 56-jährigen Lebenskünstler, Darsteller, Reisebegleiter und Mietkoch aus
Denkendorf. Seit drei Jahren bucht der Männerstammtisch „50 Plus“ von „Unser Netz“ regelmäßig den humorigen Küchenprofi, der unter anderem auch Hochstapler-, Whisky-, Single- und
Junggesellenabschieds-Kochkurse anbietet. Mit den Lenninger Männern kocht Rainer Jehne normalerweise nach Rezept. Ob indisch – Blumenkohl in Kichererbsenteig und Dattel-Joghurteis,
italienische Focaccia mit Rosmarin und Zucchini-Carpaccio oder Sommerliches wie Melonensalat mit deftigem Pecorino und sizilianischem Lammragout –, schon beim Durchblättern der Sammlung läuft einem
das Wasser im Mund zusammen. Die passende Musik untermalt das Brutzeln, Rainer Jehnes Hauswein und zum Thema passende, selbst gemachte Liköre oder Sirups verleihen den Menüs Pfiff. Doch zurück zu
diesem Abend: Zum Warm-up perlt ein Comte de Talmon mit einem Schluck Weichselkirschwein in den nicht ganz stilechten Schulküchengläsern. Die Stimmung ist zuvor schon ausgelassen. „Heute muss es
passieren“, sagt Rainer Jehne. Die von ihm verteilten Vorschusslorbeeren gehen den Teilnehmern
runter wie Öl: „Ihr seid so fit und so gut, dass wir es locker angehen können.“ Drei farblich gekennzeichnete Gruppen sollen in einem „Kochduell“ jeweils drei Gänge zaubern. Wie im heimischen
Kühlschrank, darf sich jede Crew in einer Kiste bedienen, die unter anderem Eier, Emmentaler, Karotten, Blätterteig, Kokosmilch, Hähnchenfleisch, Tomaten und Paprika enthält. In den Kochtöpfen
verschwinden können auch Obst sowie Beilagen und Gewürze aller Art. Salat oder Suppe als Vorspeise? Die Frage ist jeweils schnell entschieden. Beäugt von den Kontrahenten, werden Karotten mal fein,
mal grob geraspelt oder in einer Brühe weich gekocht. Andreas Pill schneidet Tomaten, Zwiebeln und Paprika klein, gibt Salz, Pfeffer, Essig und Öl darüber. „Ganz ordinär halt“, sagt der 79-jährige
Neuffener, der seiner Frau zu Hause regelmäßig in der Küche beim Vorbereiten zur Hand geht. Werner Schulmeyer, Organisator des Kochabends und Mitglied der rosafarbenen Gruppe, plaudert ebenfalls aus
dem Nähkästchen: Vor allem die an den Männerkochabenden gezauberten Nachtische runden zu Hause die Mahlzeiten ab.
Plötzlich bricht Hektik aus: „Fünf Minuten, schafft ihr das?“, ruft Rainer Jehne. Karottensalate werden auf kleinen Metallschalen angerichtet, mit einem Korianderblatt gekrönt und dampfende Suppen in
Tassen gefüllt. Fein oder grob, süßlich oder deftig – die Jury tut sich schwer, Punkte für die leckeren Salate zu vergeben. Optik, Geschmack und Kreativität fließen in die Bewertung ein. Nach dem
Hauptgang aus verschiedenen Hähnchenbrustkreationen vom Spieß über Geschnetzeltes bis zur panierten Variante und Desserts mit nah an der Bestnote entlangtaumelnden Rotweinbirnen, können sich die
Hobbyköche zufrieden zurücklehnen. Das Kochduell findet Anklang: „Do muasch dei Hirn selber ostrenga“, sagt ein Teilnehmer anerkennend. Mit einem hauchdünnen Vorsprung geht die „grüne Gruppe“
als Sieger aus dem Abend hervor. Dass im September wieder die Schürzen umgebunden werden, steht jetzt schon fest.
Kreis Esslingen - 07.06.2010
Ein Koch setzt auf Whisky
Rainer Jehne gibt Kochkurse an Volkshochschulen und lässt sich für private Feiern anheuern. Die Spezialität des Denkendorfers: Abschmecken mit Whisky. Die Malt-Whisky-Kurse sind männerlastig besetzt, aber auch einige Frauen greifen zum Hochprozentigen und probieren sich beim Moorhuhn Jonny Walker.
Rainer Jehne würzt mit Whisky
DENKENDORF: Das Geschäft mit dem besonderen Geschmack - Ein Mietkoch für Kurse und private Feste (von Hans-Joachim Hirrlinger)
Schon der Duft lässt die Nase trunken taumeln: Rainer Jehne serviert Whisky-Eis. Der 50-Jährige würzt Speisen mit Malt Whisky und hat daraus sogar einen Kochkurs gezaubert. Vom Krabben-Cocktail über Tomaten-Suppe mit Garnelen, gebratene Geflügelleber und Nudeln in Pilz-Sauce bis zum Moorhuhn Jonny Walker und dem Eis - schottische Destillerien kochen bei jedem Gang mit. Jehne hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Als Mietkoch arbeitet der Denkendorfer seit fünf Jahren für private Feste ebenso wie in Kursen bei Familienbildungsstätten und Volkshochschulen. Whisky kommt an. Die Kurse sind zwar männerlastig besetzt, sagt Rainer Jehne, aber auch Frauen sind an der hochprozentigen Zutat interessiert. „Das ist ein Kurs ohne viel Stress. Die Gerichte sind einfach und schnell zubereitet.“ Schließlich soll genug Zeit zum Probieren bleiben. Sechs Flaschen hat er in der Regel für eine Rundreise mit dem Gaumen zu ganz unterschiedlichen Whiskys dabei. Rauchig und schwer liegen die Whiskys von Islay in der Nase, harmonisch jene aus dem schottischen Brennerei-Schwerpunkt Speyside. Wobei man sich im Alkoholgehalt täuschen kann. „Nach diesem Kochkurs sollte man nicht mehr fahren“, warnt Jehne. Zum Kochen verwendet er allerdings preiswerten Whisky vom Discounter, weil sich der Alkohol ebenso wie die Geschmacksnuancen teilweise verflüchtigt.
Scharfe Sachen
„Ich trink‘ den Whisky ganz gern“, gesteht Jehne. Dabei sei ihm eingefallen: „Damit zu kochen, wär‘ doch auch mal was Schönes.“ Er hat viel ausprobieren müssen, denn es sei nicht einfach, für Whisky schmackhafte Gerichte zu finden. Aber am Ende stand der Kochkurs mit seinem Höhepunkt: Moorhuhn Jonny Walker. „Abschmecken muss man immer, auch beim Whisky. Das ist das A und das O und gilt auch für Pfeffer und Salz, denn Geschmack ist subjektiv.“ Und wie schmeckt es seinen Kochschülern? Geschmackssache. Dem einen mundet eben dies, dem anderen jenes unter acht Gängen besser. „Wir machen es wie im Kindergarten“, meint er, „man muss es nicht aufessen, aber probieren sollte man schon.“
Whisky läuft gut, ebenso sein Kochkurs für erotische Menüs. Da kocht er mit aphrodisierenden Zutaten wie Sellerie, Schokolade und Ingwer mit der Basis Fisch. Mit solchen Menüs wird er auch gern als Mietkoch für Brautpaare verschenkt. Dann zaubert er nach Absprache in privaten Wohnungen. Einzige Voraussetzung: eine normale Küche mit vierflammigem Herd.
„Kochen ist kreativ“, sagt er, „Kochen entspannt mich.“ Das schließt nicht aus, dass der Einzelkämpfer am Herd nach jedem privaten Fest, das er beruflich bekocht, total geschafft ist: Jehne macht alles vom Einkauf bis zum Abwasch. Sieben bis acht Gänge gibt es je nach Zahl der Gäste (2 bis 20 Personen) für 200 bis 800 Euro, mit Service und Lebensmitteln. 150 Euro kostet ein privater Kochkurs, aber hier gehen die Lebensmittel extra.
Persönliche Menüs
Hinterher ist alles wieder piccobello sauber, betont der 50-Jährige. „Das muss sein und kommt sehr gut an, vor allem bei den Frauen.“ Die jüngeren Gastgeberinnen hätten damit kein Problem, aber von den älteren werde er schon kritisch in der Küche beäugt. Für die Menüs macht er Vorschläge, aus denen seine Kunden wählen können. Bevorzugt wird die mediterrane Küche. „Das ist schon eine Klientel, die nicht unbedingt bei McDonald‘s isst.“ Dann darf er schon mal ein exotischeres Rettich-Carpaccio mit Ingwer-Vinaigrette servieren. Dazu gibt‘s Datteln im Speckmantel als Vorspeise, anschließend Lachsterrine mit Ackersalat . . . Klingt gut. Seine Frau schwört, sie müsse viel Sport treiben, um lästige Kilos wieder runter zu kriegen.
Kann man von Kochkursen und privaten Gelagen leben? „Leben kann man nicht unbedingt davon“, sagt Rainer Jehne, „aber wir leben günstig.“ Und er macht nebenbei noch Erlebnisführungen in Esslingen.
Rezepte
Nudeln in Pilz-Whisky-Sauce
Zutaten für vier Personen: 200 Gramm Nudeln, Olivenöl, Whisky nach Belieben, 200 Gramm frische Pilze, 1/8 Liter saure oder süße Sahne, 1/2 Teelöffel Salz, 1 Messerspitze Cayennepfeffer, 1 Esslöffel gehackte Petersilie, Worcestersauce, 1/2 Gläschen eingelegter grüner Pfeffer. Die Zubereitung: Die sauberen Pilze bei starker Hitze etwa 5 Minuten anbraten. Mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Worcestersauce abschmecken. Den grünen Pfeffer zugeben und aufkochen lassen. Die Hitzezufuhr wieder drosseln, den Whisky und die Sahne zugeben, bis die Schärfe dem eigenen Geschmack entspricht. Mit geschnittener Petersilie bestreuen. Die al dente gekochten Nudeln in eine große Schüssel geben, die Soße zugeben und gut vermengen. Nach Wunsch kann dieses Gericht auch mit Käse überbacken werden.
Moorhuhn Jonny Walker
Zutaten für vier Personen: 4 Hähnchenbrustfilets, 3 Zweige Heidekraut, 1 kleine Zwiebel, 1/2 Tasse Whisky, 1 Gewürznelke, 2 Wacholderbeeren (zerdrückt), 1 unbehandelte Orange, 125 ml Pflanzenöl, 1 zerdrückte Knoblauchzehe, Salz und Pfeffer, 2 Esslöffel Balsamico, 200 Gramm Sahne. Die Zubereitung: Hähnchenbrustfilets waschen und teilen. Zwiebel schälen und würfeln. Orange waschen, dünn schälen. Die Schale in ganz feine Streifen schneiden. Orange auspressen. Pflanzenöl mit Whisky und Orangensaft, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Balsamico verrühren. Die Kügelchen vom Heidekraut abstreifen und mit der Nelke zu der Ölmischung geben. Zwiebelwürfel und die Hälfte der Orangenschale zugeben. Fleisch in eine flache Auflaufform legen, mit der Gewürzmischung bestreichen und mindestens vier Stunden ziehen lassen, am besten jedoch über Nacht. Das Fleisch herausnehmen, trocken tupfen, von allen Seiten knusprig anbraten, dann mit dem Fond ablöschen und die Flüssigkeit auf die Hälfte verringern. Sahne dazu geben, kurz aufkochen lassen und über die Hähnchenbrüste gießen. Eventuell mit weiterer fein gehackter Orangenschale bestreuen.
Artikel vom 07.06.2010 © Eßlinger Zeitung
Weihnachtsmenü für Eilige
ESSLINGEN/DENKENDORF: Rainer Jehne hat Rezepte für die Feiertage zusammengestellt, die den Stress im Zaum halten sollen.
Nicht das ganze Menü, aber doch ein „Versucherle“ hat Rainer Jehne zum Zeigen gekocht: Kastaniensuppe (im Glas), Gnocchi mit Weihnachtspesto und Spekulatius-Kirsch-Dessert.
Mit wenig Aufwand und Geld ein möglichst protziges Weihnachtsmenü auf den Tisch bringen - dieses Ziel hat sich Mietkoch Rainer Jehne gesetzt. In seinen „Hochstapler“-Kursen in der Esslinger Familienbildungsstätte zeigt er, wie‘s geht. „Ich verurteile Kartoffelsalat und Saitenwürste nicht - aber ich will das an Weihnachten auch nicht“, sagt er. Hier verrät er ein paar Tipps und Rezepte für ein weihnachtliche Blitzmenü, das etwas mehr hermacht.
Von Doris Brändle
„Weihnachten: Die Frau möchte ihren Mann, der Mann möchte seine Ruhe und die Kinder wollen sowieso immer was anderes. Und das gibt Knatsch“, fasst Rainer Jehne zusammen. Daran könne er nun auch nichts ändern, sagt der Mietkoch. Aber damit zumindest das große Weihnachtsessen und -kochen ein bisschen entspannter wird, bietet er in der Esslinger Familienbildungsstätte regelmäßig „Hochstapler-Kurse“ an. Die Idee dahinter: Das Menü soll nach mehr aussehen, als es ist - und sich gut vorbereiten lassen.
Nach 27 Jahren bei einem Baufinanzierer, zuletzt in leitender Position, hat der Denkendorfer sich vor sieben Jahren selbstständig gemacht und macht jetzt das, was ihm Spaß macht: kochen. Man kann ihn mieten und bei sich zuhause kochen lassen. Sein zweites Standbein sind Kochkurse. Wer aber ernsthafte Unterweisungen wie von einer Hauswirtschaftslehrerin erwarte, sei bei ihm eher falsch. Es geht ihm um das Event. Er erzähle da auch gern Weihnachtswitze - wie zum Beispiel den: „Treffen sich zwei Rosinen. Fragt die eine: Warum hast du einen Helm auf? Sagt die andere: Ich fahr gleich in den Stollen.“
Kluge Binsenweisheit
Jehne hat gemerkt, dass die Leute zwar kochen wollen, in der Regel aber weder Zeit noch Muße haben, dafür stundenlang hinter dem Herd zu stehen. „Immer wenn es im Kurstitel um schnelles Kochen geht, brummt es“, sagt Jehne. Für Weihnachten hat er Menüs entwickelt, die sich gut vorbereiten lassen und keinen Mammuteinkauf exotischer Zutaten erfordern. Jehnes Haupttipp für entspanntes Kochen an den Feiertagen: gute Planung. Das klingt zwar sehr nach Binsenweisheit, doch wer jemals an einem 24. Dezember im Supermarkt war, weiß, dass so kaum einer diesen Tipp zu beherzigen scheint.
„Man sollte überlegen, was man kochen will, an welchen Tagen und wer zu Besuch kommt. Und dann alles ein paar Tage vor Heiligabend schon einkaufen“, rät Jehne. Denn es gebe kaum eine Zutat, die sich nicht ein paar Tage hält. „Sogar wenn man Fisch kochen will, kann man ihn jetzt schon kaufen und die einzelnen Filets schockfrosten. Wenn man die Filets dann langsam im Kühlschrank wieder auftaut, hat man praktisch keinen Qualitätsverlust.“ Dasselbe gelte für Fleischfilets.
Jetzt schon kochen könne man Fonds und sie dann einfrieren. Oder Dressing: „Ich bereite das immer in größeren Mengen vor, dann muss ich das nicht für jeden Salat aufs Neue anrühren. Im Kühlschrank hält sich das leicht eine Woche.“
Bloß nicht schüchtern
In seinen Kursen beobachtet er immer wieder, dass einige Teilnehmer trotz seiner Schnellrezepte viel Zeit brauchen. „Die sind meistens zu schüchtern. Sie messen alles haargenau ab und schütten beim Würzen immer erst ganz wenig rein, und dann noch ein bisschen und noch ein bisschen.“ Dabei seien die meisten Gerichte recht robust. „Man kann sich ruhig trauen, mehr aus dem Bauch raus zu machen. Und wenn mal wirklich was völlig danebengeht: So schlimm ist das ja nicht.“